Die Arbeitswelt gaukelt uns vor, als wäre es ganz einfach: harte Arbeit führt zu Erfolg. Ah ja – erzähl das mal denen, die täglich schuften und die am Ende des Monats gerade mal ihre Fixkosten decken können, wenn überhaupt. Nö, es können eben NICHT alle schaffen, egal wie sehr sie sich anstrengen. Reichtum wird in Österreich in erster Linie vererbt, nicht erarbeitet.
Klar gibt es Ausnahmen. Einige Menschen arbeiten viel und haben dadurch einen hohen Lebensstandard, aber genauso viele – wenn nicht mehr – eben nicht.
Die Sache mit den „Ausnahmen“ – die, die es von ganz unten nach ganz oben geschafft haben – sind vor allem eins: selten.
Das ist immerhin eine tolle hinhaltende Taktik: Da schau, die/der war auch mal so ein armes Hascherl wie du. Wenn du dich ganz brav anstrengst, kannst du das auch schaffen. Wenn nicht, ist es natürlich deine Schuld. Das ist doch Blödsinn.
Menschen, die an dieses „Jede’r kann es schaffen“ Märchen glauben, ersticken jegliche Kritik am System im Keim. Es ist für sie schließlich nur ein individuelles Problem, kein strukturelles.
Let’s be clear: viele erfolgreiche Menschen haben es nicht alleine geschafft. Dafür sind viele Variablen verantwortlich, also lass dir da nichts einreden. It’s not you, it’s the system!
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