Seht ihr die Unternehmen, die sich auf den Straßen der Welt um euch prügeln? Die, die in den Krieg ziehen („war for talents“), weil sie nicht genug „Talente“ in ihrer eigenen Firma haben. Nein? Ich auch nicht. Bei so einem Kriegsjargon stellt’s mir sowieso die Haare auf, gerade in der heutigen Zeit. Der “Krieg um Talente”, was soll das bitte sein? Das englische Wort für den Fachkräftemangel? 

Take a look around

Wer ständig nach “Talenten” oder “Overachiever” sucht, vergisst den Blick nach innen zu wenden. Yes, that’s right.

Schau, was schon alles vorhanden ist, bevor du im Außen suchst.

Wow, das war jetzt fast philosophisch. Tja, so bin ich (manchmal). 

Wegen Talenten in den Krieg zu ziehen, ist keine gute Idee. Das Wort “Krieg” hat im Zusammenhang mit der Personalsuche wirklich gar nix zu suchen. Nada. Oder wie wir in Wien sagen: Gusch. Ich verstehe diese Thematik sowieso nicht. Mitarbeiter*innen sollen zur Firma passen, das hat mehr mit den Soft Skills als mit den „Macho“ Skills („Meine Projekte, meine Zertifikate, mein Fähigkeiten“) zu tun.

Talente “funktionieren” in jeder Umgebung anders. The war for talents is just stupid.

Stellen wir uns also vor, Mensch A hat seine “Talente” schon erfolgreich in einem großen Unternehmen eingesetzt. Firma X möchte diesen Menschen gerne abwerben und bei sich anstellen. Ein paar Monate später ist es soweit, Mensch A beginnt in der Firma X. Doch dort funktioniert alles ganz anders. Die Menschen, die Arbeitsweise, die Unternehmenskultur. Mensch A versteht die Welt nicht mehr: bisher hat doch alles so gut geklappt, jetzt ist ihr/sein Talent aber gar nicht mehr so brauchbar. Der “Kampf” um die Talente von Mensch A hat sich seitens Firma X letztendlich nicht ausgezahlt, da die Arbeitsweisen zu verschieden sind. Pech g’habt. 

Außerdem, was ist mit all den Durchschnitts-Menschen da draußen? Wer setzt sich für sie ein? Schließlich sind sie es, die unaufgeregt, aber oft loyal die Läden aka Unternehmen der Welt am Laufen halten. Ja, das meine ich ernst. Wer nur “Talente” will, vergisst auf die Alltagsheld*innen. Lieber mal den Blick in das eigene Unternehmen werfen, Mitarbeiter*innen fördern und wachsen lassen – dann braucht niemand um “Talente” zu “kämpfen”. 

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